#77 - Mit der „Grand Large World Odyssey” und Ihrer Allures oder Garcia um die Welt?
Diese organisierte Weltumsegelung hat alles, was sich Weltreisende erträumen.
„Einmal mit der Segelyacht um die Welt segeln!“- ein Lebenstraum vieler Segler. Was schon seit Beginn des privaten Segelns auf den Wunschlisten vieler Skipper ganz oben steht, haben sich einige Unternehmen auf die Fahnen geschrieben. Denn so simpel die Idee auch ist, ihre Umsetzung stellt für viele Menschen eine riesige Hürde dar. Da helfen organisierte Weltumsegelungen, wie die „Grand Large World Odyssey“: Sie nehmen den Crews die komplette Organisation, Administration und auch weite Teile der Durchführung ab, sodass man sich ganz allein auf das Schöne konzentrieren kann: Das Segeln. Und das Genießen.

Sie sehen sich auch nach der grenzenlosen Freiheit einer Weltumsegelung?
Wir haben für diesen Artikel mit Victor Taburiaux gesprochen. Er arbeitet seit vielen Jahren für die Grand Large Yachting Gruppe – also die Werft, deren Marken ALLURES, GARCIA und RM YACHTS wir bei BLUE YACHTING hier in Deutschland vertreten, die aber auch die Marken OUTREMER und GUNBOAT Catamarans. Die „GLYWO“, also die Grand Large World Odyssey, ist das Angebot der Werft an Yacht-Eigner der Grand Large-Gruppe, die ganz große Traumreise direkt durch die Werft organisiert durchzuführen: Victor ist der Organisator.
Vom Flottillensegeln zur ARC
Organisierte Reisen sind nichts Neues. Letztlich ist die Idee, als Segler einer Art „Marschtabelle“ zu folgen und sich zu einem bestimmten Datum an einem bestimmten Ort einzufinden, eine Idee, die Sie vielleicht auch schon aus dem Charter-Bereich kennen. Große Charter-Unternehmen und auch Segel-Clubs bieten schon lange das sogenannte „Flotillensegeln“ an. Die Idee ist, dass man gemeinsam segelt, sich in den Häfen trifft und einer vorweg organisierten Route folgt.

Victor Taburiaux, GYLWO-Organisation: Er segelt selbst mit
Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch eine zentrale Vor-Organisation muss man sich selbst um keinen Liegenplatz kümmern, kann sich ganz auf die Orts- und Revierkenntnisse der Organisatoren verlassen, muss nicht die Streckenplanung selbst machen und man lernt nebenbei noch nette Crews von anderen Booten kennen. Beim Segeln unterwegs kann man entweder alleine oder in der Flotte segeln. Frei nach dem Motto: „Geteiltes Glück ist doppeltes Glück“. Während das Flottillensegeln eher etwas für den 2- 3 Wochen-Trip in der Ostsee ist, hat ein Mann dieses Konzept 1986 in den Langstrecken-Bereich verlegt: Jimmy Cornell.

Mehr als Flottillensegeln: Die Routen der Grand Large World Odyssey
Jimmy Cornell wird Ihnen sicher ein Begriff sein: Jeder halbwegs ernsthafte Segler hat mindestens eines seiner Bücher in der Bordbibliothek. Seine „World Cruising Routes“ sind so etwas wie das Standardwerk für Fahrtensegler auf weltweiter Fahrt. Jimmy haben wir die „Atlantic Rally for Cruisers“, kurz ARC, zu verdanken. Diese findet traditionell jährlich im Winter statt. Letztlich ist die ARC eine organisierte Atlantik-Überquerung von den Kanaren in die Karibik, nach Saint Lucia. Tausende Yachten sind so schon sicher – „im Pulk“ – über diesen Ozean gesegelt. Mit der „ARC World“ gibt es auch eine Weltumsegelung im Angebot, mit der „ARC Plus“, der „ARC Europe“ oder der „ARC Baltic“ gibt es viele Derivate des Klassikers. Was also ist das Neue, das Andere an der GYLWO?
Luxus-Weltumsegelung mit mehr, mit viel mehr Zeit!
Was der ARC fehlt, ist Zeit, sagt Victor Taburiaux. Er muss es wissen, denn bis vor 6 Jahren hat der 36-Jährige, braungebrannte Segler selbst bei der ARC gearbeitet. Er ist quasi eine Mischung aus Reiseverkehrskaufmann, Weltenbummler und Reiseleiter. Für die ARC-World ist man 15 Monate unterwegs. Das sei eine sehr kurze Zeit für eine Weltumsegelung, meint Victor, die einen zwar an die schönsten Orte führt, aber kaum Zeit ließe, wirklich zu genießen. Schon da, muss man wieder los. Da sei der Ansatz einer „Luxus-Weltumsegelung“ schon deutlich entspannter, meint er. Luxus, das meint in diesem Zusammenhang explizit nicht die Kosten, sondern das andere, eher sogar noch wertvollere Gut: Die Zeit.

Der eigentliche Luxus: Zeit haben zum Genießen
Eine weitere bekannte organisierte Weltumsegelung bietet der britische Luxusyachten-Hersteller Oyster an. Für die „Oyster World Rally“ darf die Flotte nur aus teilnehmenden Yachten aus eigenem Hause bestehen. Die Oyster World Rally bietet einen sehr attraktiven, etwa 27.000 Seemeilen langen Kurs um die Welt: Natürlich sind die absoluten Südsee-Klassiker ebenso enthalten, wie „Geheimtipps“. Teil des Programms sind technischer Service, Wetter- und Skipper-Briefings für unterwegs und Events an den Etappenzielen. „Ein tolles Konzept, das schon sehr viel mehr bietet, als „nur“ das Langstreckensegeln mit Start- und Ankunfts-Party, wie bei der ARC.“, meint Victor. Aber auch die Oyster-Flotte ist nur 17-18 Monate unterwegs …

Treffen der Yachten an den Etappen-Zielorten
Da sei der Ansatz einer „Luxus-Weltumsegelung“ schon deutlich entspannter, sagt Victor. Und das Wort „Luxus“ meint in diesem Zusammenhang explizit nicht die Kosten, sondern das andere, eher sogar noch wertvollere Gut: Die Zeit. „Wer die Welt richtig intensiv sehen und erleben will, eintauchen möchte in die Kultur vor Ort, wer entdecken will, der sollte sich schon drei Jahre Zeit nehmen“, sagt Victor. „Vor allem, weil das ständige „mit dem guten Wetter segeln“ bisweilen zur Hatz ausarten kann. „Bei der GLYWO lassen wir uns nicht von der Hurricane-Saison um die Welt jagen, sondern haben sowohl Strecke wie auch den Zeitplan so gelegt, dass wir die Schlechtwetter-Phasen bewusst umgehen.“
„Free Cruising“ und viel Raum für Ihre eigenen Entdeckungen
Neben der Strecke, die sich bis auf die „Southern Route“ um das legendäre Kap Horn nicht wirklich großartig von der „Bucket List“ der meisten Weltumsegler unterscheidet, haben Teilnehmer der GLYWO mehr als genug Zeit. „Wir nennen das Free Cruising.“, erklärt Victor. „Die Idee ist, dass wir bei den großen Orten wie in der Südsee oder auch in Neuseeland längere „Stopps“ einlegen. Und zwar für mehrere Wochen bis Monate. Die Teilnehmer bekommen dann Tipps und Vorschläge für Destinationen in der „Umgebung“, um alleine auf Entdeckungstour zu gehen.“

Unterwegs auf eigene Faust: Free Cruising bei der GLYWO
Man jagt also nicht durch den Pazifik, bleibt ein oder zwei Tage und muss schon wieder los, sondern kann dann auf eigene Faust erkunden. Oftmals, so erzählt Victor, tun sich dann zwei, drei Yachten zusammen – mittlerweile Freunde geworden – und gehen als Mini-Flotte auf Reisen. „Oder es kommt die Familie eingeflogen und man genießt die Ruhe an einem Ort zusammen.“ Man ist also extrem flexibel und kann neben den festen, vorgegebenen Destinationen noch eigene Orte in die Strecke einbauen, die man schon immer sehen wollte. Bei den Marquesas hat man beispielsweise fast 3 Monate Zeit, die umliegenden Atolle und Archipele zu entdecken, ebenso in Tahiti.

... allein, oder mit Freunden.
Manche Eigner nutzen die rund 4-monatige „Pause“ bei Neuseeland auch dazu, die Yacht an Land „einzumotten“ und nach Hause zu fliegen. Dort kann man dann ein Vierteljahr nach dem rechten schauen, arbeiten oder auch einen Crew-Wechsel vornehmen, bevor es dann weitergeht. „Ansonsten sind 4 Monate auch mehr als genug, um Neuseeland auf dem Landweg zu erkunden oder sogar bis Australien zu gehen“, sagt Victor. Es ist diese entspannte Zeitplanung, die die Grand Large World Odyssey also von den anderen Weltumsegelungen absetzt: Viel mehr Zeit, Raum für Ihre individuellen Wünsche und trotzdem die Sicherheit eines kompletten Rundum-Services durch den Veranstalter.
Support around the World
Das ist der “springende Punkt”: Denn für viele Möchtegern-Weltumsegler ist die Aufgabe, eine solch komplexe Reise durchzuführen, eine zu große Herausforderung. „Wer um die Welt segelt, der setzt seine Yacht einer großen Beanspruchung aus, das ist einfach so“, sagt Victor: Verschleiß, Dinge die kaputt gehen und auch Schäden können (werden!) auftreten. Bei der GLYWO werden daher bei nicht weniger als 7 Locations technische Spezialisten der Werft eingeflogen, die sich alle Yachten der Flotte vornehmen: Check-ups, Wartungs- und Reparaturarbeiten inklusive. So legen Teilnehmer immer mit der Sicherheit ab, dass sich Profis Rigg, Segel, Maschine und alle weiteren neuralgischen Stellen der Yachten ganz genau angeschaut – und im Bedarfsfall auch repariert – haben.

Immer mit dabei: Die Betreuung unserer Werft
Ein weiteres großes Plus ist der Land-Support mit Wetter-Routing und Skipper-Briefings. Vor jeder Etappe gibt es für alle Crews ausgiebige und sehr detaillierte Briefings sowie Segelanweisungen. Man fährt also nicht „blind“ drauflos. Hinzu kommen Live-Tracker und Abos für professionelle Seewettervorhersage-Dienste und Wetter-Routenplanungs-Tools, wie sie dir Profis benutzen. Wer Fragen hat, kann diese zur Orga schicken und bekommt umgehend fundierte Antworten: Dank Starlink auch im hintersten Winkel der Welt. Auch das gehört zum GYLWO-Paket dazu. Daheim in Frankreich hat man jeder der teilnehmenden Yachten stets auf dem Schirm – Wetterwarnungen und Tipps inklusive.
Für manche ist es der Start einer großen Reise, für andere der Höhepunkt …
Victor erzählt, dass es interessant sei, sich mit den Reisenden und Teilnehmern der GLYWO zu beschäftigen. Da gäbe es nämlich große Unterschiede: „Outremer-Eigner kaufen sich beispielsweise den Kat oftmals extra für die Teilnahme an der World Odyssey. Alle Outremer, die 2021-2024 dabei waren, sind bis auf einen danach verkauft worden. Hier scheint also die Reise das Ziel gewesen zu sein.“ Anders sei es bei Teilnehmern, die mit einer ALLURES oder GARCIA kommen. Bei denen scheint die GLYWO eher der Start in ein neues Leben zu sein ...

Ein unvergessliches Erlebnis. Garantiert!
„Keine der Aluminium-Yachten, die bei der letzten Weltumsegelung dabei waren, sind hinterher verkauft worden“, sagt Victor. Im Gegenteil: Für viele der Crews habe die World Odyssey als so etwas wie der Auftakt zu einem Segler-Leben an Bord gedient. „Der perfekte Start, um mit der neuen Yacht umgehen zu lernen und das Langstrecken-Segeln auszuprobieren. Viele Eigner sind nach der GLYWO dann in extremere Seegebiete aufgebrochen, wie die Nordwest-Passage oder rund um das Horn.“ Zu welchem Typ würden Sie sich zählen?
Was kostet die Teilnahme an der Grand Large World Odyssey?
Soviel vorweg: Die Teilnahmegebühren sind wesentlich geringer, als Sie denken! Die Höhe der Gebühr richtet sich nach der Größe der Yacht und den Personen an Bord. Enthalten sind neben allen Services wie beschrieben hierbei auch die Kanal- und Lotsengebühren für den Panama-Kanal, das „Eintrittsgeld“ für die Galapagos-Inseln, jeweils 4 Nächte in jedem der unzähligen Etappen-Zielorte und eben alle Services rund herum. „Man darf nicht vergessen, dass wir hier über ein extrem engmaschig betreutes Event sprechen, das drei Jahre dauert!“, sagt Victor.

Ihr Eintritt in die Welt des Blauwasser-Segelns
Die Gebühren gehen bei 35.000 Euro los und enden bei 50.000 Euro für die großen ALLURES- oder GARCIA Flaggschiffe. Angesichts der vielen inkludierten Services und Produkte und gerechnet auf die Dauer von 3 Jahren ein mehr als fairer Preis: Garantierte Liegeplätze, technischer Service selbst machen? „Ich kenne Freunde, die zwei Wochen vor dem Panama-Kanal warten mussten, um eine Passage zu bekommen. Von den „Touristenpreisen“ mal abgesehen, ist das einfach nur nervig.“, bestätigt Victor: Das GLYW-Team kennt alle Dienstleister vor Ort, hat über die Jahre vertrauensvolle Beziehungen aufbauen können und bietet daher ein Rundum-Sorglos-Paket an. Und wir finden, dass 15.000 Euro pro Jahr kein hoher Preis ist!
Möchten Sie an der Grand Large World Odyssey teilnehmen? Dann schnell!
Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, teilzunehmen, dann sollten Sie sich beeilen: Denn von den maximal 30 zur Verfügung stehenden Plätzen sind (Stand Ende August ´25) schon 24 vergeben. Es gibt also nur noch eine Handvoll Restplätze. Zudem sollten Sie Eigner einer ALLURES, GARCIA oder RM sein (oder einen Outremer oder ORC-Katamaran besitzen). Die nächste GYLWO startet am 1. September 2025 in La Grande Motte im Mittelmeer oder dem Werftsitz in Cherbourg. Das Ende wird für den Juni 2028 angepeilt.

... und Victor ist auch wieder dabei!
Wenn Sie noch keine der Yachten besitzen, die man für die GYLWO braucht, keine Sorge: Wird sind uns sicher, dass es auch eine weitere Edition geben wird. Zum Cannes Yachting Festival soll diese dann auch offiziell verkündet werden. Jetzt Yacht bestellen, bequem zur nächsten Weltreise geliefert bekommen und sofort ins Abenteuer Weltumsegelung starten? Kein Problem! Sehr gern begrüßen wir Sie in Cannes auf der Messe, um mit Ihnen nicht nur die Traumyacht sondern auch die Traumreise zu besprechen. Vor Ort sind zudem auch Teile der GLYWO-Orga, die Ihnen Ihre Detailfragen gern beantworten. Übrigens: Wer das ultimative Abenteuer haben will, der hat die Wahl zwischen der „Barfuß-Route“ durch die Sonne – und die „Southern Route“ rund um das Kap Hoorn. Und wer auf klirrende Kälte, Eisbären und Fellmütze steht, dem sei alternativ Jimmy Cornell´s Hop-on Hop-Off-Reise in die Arktis und Antarktis empfohlen, über die wir hier schon berichtet haben.
Also, Skipper: Es gibt keine Ausreden mehr! Auf, zur Weltumsegelung mit Grand Large und BLUE YACHTING!