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Die Blumeninsel der Bretagne

Sie gilt als eine der zauberhaftesten Inseln der Bretagne: Die Ile de Bréhat, die tatsächlich aus zwei Inseln besteht, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Eigentlich sind es sogar noch mehr Inseln, denn rundherum liegen zahlreiche Felsen und Miniatureilande, die zumindest bei Hochwasser vom Meer umgeben sind. Viele davon könnte man bei Niedrigwasser jedoch auch zu Fuß erreichen. Wie überall in der Bretagne herrscht hier ein stattlicher Tidenhub, und glücklich kann sich die Crew schätzen, die hier mit einem flach gehenden Schiff unterwegs ist – also entweder mit variablem Tiefgang oder einem Katamaran. Denn einen Hafen gibt es nicht, nur wenige kleine Ankerstellen behalten auch bei Ebbe genug Wasser für eine kleinere Kielyacht und die wunderschöne Reede, zwischen der Nord- und der Südinsel von Bréhat, fällt dann großflächig sogar ganz trocken.

Ein Besuch lohnt sich unbedingt, die Ansteuerung sieht auf den ersten Blick in die Seekarte vielleicht etwas einschüchternd aus, dabei ist es ganz einfach. Vor allem dann, wenn man schon etwas länger in diesen Gezeitengewässern unterwegs ist. Die Insel liegt in der Ansteuerung zum Fluss Trieux, durch den „Grand Chenal“ der gut betonnt und bezeichnet ist – fern halten sollte man sich vom Plateau de la Horaine, einlaufend an Backbord und durch eine N-Kardinaltonne und den Leuchtturm La Horaine bezeichnet, sowie von einem Gebiet zeitweilig starker Gezeitenkabbelungen, Carrec Mingui, an der Steuerbordseite der Ansteuerung. Die Reede zwischen den beiden Inseln Bréhat kann dann direkt vom Grand Chenal aus angesteuert werden. Dies ist die Bucht La Corderie, die unter den allermeisten Wetterbedingungen guten Schutz bietet. Der Boden besteht aus Sand, einige Steine können dazwischen sein, vor allem weiter innen.

Bréhat ist eine sehr beliebte Ferieninsel. Im August, so scheint es, ist „tout Paris“ hier, wie man als Franzose so schön sagt. Kein Wunder, denn das Doppeleiland ist wirklich entzückend und wird nicht ohne Grund auch die „Blumeninsel“ genannt. Das Mikroklima hier ist offenbar besonders milde und freundlich, es wachsen inmitten einer berauschend bunten Blumenpracht viele schöne und auch exotische Pflanzen, wie beispielsweise Agaven, Eukalyptusbäume oder Kamelien. Viele schöne alte Häuser und Villen verstecken sich in teils weitläufigen Privatgrundstücken, die Tagestouristen kommen nur an wenigen Stellen direkt bis zum Wasser. Der Fähranleger zum Festland, Port Clos, befindet sich ganz im Süden der Insel. Hier herrscht tagsüber reger Trubel und für Yachten ist dieser Platz nicht geeignet, dafür gibt es gleich östlich davon den beliebten Ankerplatz La Chambre, wo man zumindest bei Nipptiden auch bei Ebbe noch die eine oder andere Handbreit Wasser unter dem Kiel behält.

In gut drei Stunden könnte man einmal um die zwei Inseln herum wandern. Die kleine Brücke zwischen beiden, Pont Vauban (oder, auf Bretonisch, Pont Ar Prat), liegt genau am Ende der Bucht La Corderie, von hier aus ist es nicht weit nach Süden bis in den charmanten Inselort Le Bourg hinein. Dort gibt es einige Läden und Restaurants, letztere vor allem auch weiter auf dem Weg nach Süden Richtung Fähranleger. Ruhiger und rauer wird es im Norden der Brücke, ein Rundgang entlang der Felsenküste bietet viele schöne Ausblicke. Besonders angenehm ist es, dass private Autos hier fehlen, da man aber auch wirklich alles per Fahrrad oder zu Fuß erreichen kann. Sehenswert auf der Südinsel ist die alte Gezeitenmühle (Moulin à Marée, seit 1920 nicht mehr in Betrieb) sowie die Kapelle Saint Michel von 1651, die auch als Ansteuerungsmarke dient.

Wer, nach einem Tag auf Bréhat, dann doch lieber in einer Marina festmacht kann den Fluss Trieux hinauf fahren bis nach Lézardrieux, einer Kleinstadt etwa 3,5 Meilen Flussaufwärts. Hier gibt es einen kleinen Yachthafen sowie einige Mooringtonnen für Besucheryachten. Der Fluss an sich ist ebenfalls sehr hübsch, allerdings gibt es gleich hinter Lézardrieux eine Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von 17 Meter bei mittlerem Hochwasser. Wer dort unter durch passt, kann, mit dem auflaufenden Wasser, bis nach Pontrieux weiter fahren (etwa 5 Meilen oberhalb von Lézardrieux). Dieser kleine Ort liegt hinter einer Schleuse und man kann längsseits an einer Pier festmachen, außerdem gibt es unterhalb der Schleuse einige Stellen im Fluss, an denen man ankern könnte. Diese Flussfahrt bietet ein reizvolles Kontrastprogramm zum Segeln auf See und entlang der rauen Küste – immerhin ist man hier schon mitten im Bretonischen „Binnenland“. Ganz besonders überkommt einem dieses Gefühl im verschlafenen Nest Pontrieux.

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